Scheibenwiese bei Ebnath

Die Scheibenwiese ist ein Hangquellmoor im Südlichen Fichtelgebirge. Dieses tolle LBV-Schutzgebiet ist charakterisiert durch die sehr feuchten Bedingungen, weswegen sich hier eine sehr wertvolle Moorvegetation einstellen konnte.

Durch eine jährliche Balkenmähermahd sollen die blütenreichen Sumpfwiesenbereiche, die eine wichtige Nahrungsfläche für Schmetterlinge und Heuschrecken sind, gepflegt und erhalten werden. Dabei ist es dem LBV besonders wichtig, dass hier eine insekten-, amphibien- und reptilienschonende Balkenmähermahd zum Einsatz kommt, die zudem den empfindlichen Moorboden möglichst wenig verdichtet.

Sumpfwiese vor dem eigentlichen Moorbereich. Im Bild pink herausleuchtend Breitblättriges Knabenkraut. Foto: Erwin Möhrlein
Sumpfwiese vor dem eigentlichen Moorbereich. Im Bild pink herausleuchtend Breitblättriges Knabenkraut. Foto: Erwin Möhrlein

Der eigentliche Kernbereich des Schutzgebietes, das Hangquellmoor, ist geprägt durch seinen extrem feuchten Charakter. Hier wechseln sich Torfmoosschlenken mit Bulten aus Steifblättrigem Frauenhaarmoos ab, welche dafür bekannt sind bis zu 50 cm hoch über die Umgebung zu wachsen.

 

Jedoch haben auch in diesem Refugium die heißen Dürrejahre 2018 und 2019 und auch noch das Folgejahr 2020 ihre Spuren hinterlassen. Als viele Quellen im Fichtelgebirge versiegten, musste auch unser LBV-Schutzgebiet stark leiden, was man den Moosbulten deutlich ansieht. Jedoch konnten sich die meisten im feuchten Jahr 2021 deutlich erholen. Zum Glück! Wie wird es hier in den Zeiten des schnellen Klimawandels wohl weitergehen? Wir werden auf jeden Fall tun, was wir können!

 

Entbuschungsaktionen sind schon angedacht, bei denen Gehölze entnommen werden sollen, um dem Moor mehr Wasser zur Verfügung zu stellen, damit die durstigen Birken und Büsche es dem Moor nicht "wegtrinken". Dabei ist es extrem wichtig, dass das Moor nicht mit schwerem Gerät befahren wird. Hier ist Handarbeit angesagt! Die letzte schonende Entbuschungsaktion war im Winter 2018/19, als unser 1. Vorsitzender Klaus Krützfeldt zusammen mit der Truppe von der Lebenshilfe Marktredwitz den Büschen und Bäumen zu Leibe rückte.

 

Auch ein Teil Wald ist hier auf dem LBV-Schutzgebiet mit von der Partie. Hier dürfen alte Bäume liegen bleiben, bis sie langsam von den Lebewesen des Waldes wie Vögel, Schleimpilze, Insekten, Würmer usw. verarbeitet wurden. Totholz stellt eine langfristige Kohlenstoffsenke dar und kommt unserem Klima so zugute!

 

Dennoch ist es angedacht, einen schonenden Waldumbau durch Femelhieb zu beginnen. Totholz soll, soweit es mit dem Borkenkäfermanagement vereinbar ist, liegen bleiben dürfen. Spechtbäume werden selbstverständlich nicht angetastet!

 

Durch lichte Waldstrukturen gibt es hier eine reiche Vegetation aus grünen Moosteppichen, Waldschachtelhalm, Flechten und Beersträuchern.